2013 hat sich die Eidgenossenschaft offiziell gegenüber den Opfern der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen (administrativen Versorgungen) entschuldigt. Diese offizielle Anerkennung ermöglicht eine bedeutende gesellschaftspolitische Aufarbeitung, bei der die Archive eine essentielle Rolle spielen. Die konsultierten Quellen sind vielfältig: Dossiers der Fürsorge und der Waisenämter, Gerichtsunterlagen, Dossiers von staatlichen und privatrechtlichen Institutionen, in denen Kinder platziert wurden, Patientendossiers. Diese Dokumente beinhalten oft unvollständige Spuren, ermöglichen es aber, den Werdegang und die Biografie von Personen nachzuzeichnen und die Geschichte der angewendeten Praktiken zu dokumentieren.