Françoise Bonvin, eine Hexe, die aus den Flammen gerettet wurde
Venthône im Jahr 1467. Im Haus des Landeshauptmanns Petermand de Platea wird der Witwe Françoise Bonvin der Prozess gemacht. Sie ist der Ketzerei (Häresie) angeklagt. Zusammen mit Françoise Barras und Pierre Chedal soll sie Gewitter heraufbeschworen, Erdrutsche ausgelöst und ein zuvor getötetes Kind gegessen haben. Ob es nun der Redegewandtheit ihres Anwaltes oder der Gnade des Inquisitors Walter Supersaxo zuzuschreiben ist: Françoise Bonvin entkommt ihrem Schicksal und wird nicht wie viele andere ihrer Zeit auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
550 Jahre später schlüpft die Szenografin und Schauspielerin Sylvia Fardel im Theaterstück „Sauvée des flammes“ in die Rolle der Françoise Bonvin und lässt dieses dunkle Kapitel der Geschichte wieder aufleben. Die geschichtswissenschaftliche Aufarbeitung des Prozesses gegen Françoise Bonvin leistete Sandrine Strobino in ihrer universitären Abschlussarbeit, ausgehend von der Verteidigungsschrift aus dem Prozess.